September – für uns Karpfenangler beginnt nun eine richtig heiße Zeit. Die Wassertemperaturen fallen und die Dicken müssen sich noch einmal einen schönen Winterspeck anfressen. Daher beschloss ich zusammen mit meinem Freund Stefan 3 bis 4 Nächte an den CC-Lake nach Bayern zu fahren. Der See war uns bereits aus vergangenen Trips in bester Erinnerung und da ich noch etwas Resturlaub hatte, sagte ich mir – warum eigentlich nicht- und fragte Stefan wann er denn Zeit hätte. Er antwortete “Ende Oktober Anfang November”, mein Urlaub wurde genehmigt und der See war auch frei.
Der Eigentümer des Sees ,Andreas, warnte mich noch vor den Witterungsbedingungen in diesem Zeitraum – sicher will man immer zumindest einen Fisch fangen wenn man draußen ist, aber uns war das ganze Drum herum und das zusammen sein wichtiger.
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Am Wochenende bevor wir anreisten berichtete er uns, seien die fische relativ gut gelaufen und das Wetter war konstant mild, was unsere Vorfreude und Euphorie natürlich steigen ließ.
Wir reisten Montags an. Am See angekommen realisierten wir, dass es kälter als gedacht war und merklich kälter als es das Wochenende zuvor.Der Wind drehte nach dem Wochenende auf Ost und das Wasser war glasklar. Der zu späte Blick auf den Mondkalender zeigte Vollmond die nächste Nacht.Sollte sich dieser Wetterumschwung auf das Fressverhalten auswirken? Das Boot und die Zelte waren schnell aufgebaut und die Spodsuche begann.Vormittags konnten wir noch einige Fische rollen sehen, das hat leider im laufe des Tages etwas nachgelassen.
Wir verteilten aufgrund der relativ abwechslungsreichen Bodenstruktur die Ruten in allen Wassertiefen.
Durch den Vollmond wurde es nicht richtig dunkel – gerade bei flachen Seen kann es bei Vollmond schwierig sein. Ich habe allerdings auch schon Sternstunden bei Vollmond erlebt, es kommt immer ganz auf das Gewässer an. Wir genossen unseren ersten Abend in vollen Zügen und saßen lange zusammen. Sollten wir trotz der doch etwas schwierigen Umstände zum Erfolg kommen? Die Ruten liegen gut dachte ich mir und mit einem zufriedenen Gefühl verabschiedeten wir uns in unsere Bivvys.
Ich war noch nicht lange auf der Liege da schrie mein CSF1 loß – nach einem kurzem aber starken Drill bei minus Temperaturen lag der erste Karpfen auf der Matte. Unglaublich! Das macht unser Hobby aus – von einer auf die andere Sekunde kreischt die Rolle und das Adrenalin schießt einen ins Blut. Wie ich solche Momente liebe! Nach dem anstrengendem Tag mit Anreise und Aufbau, entschloss ich mich, die Rute lediglich zu werfen. Der Atropa Marker war gut zu sehen, daher hatte ich keine Probleme meinen anvisierten Spod zu treffen. Keine 10 Minuten später lief die gleiche Rute wieder ab – diesmal war es ein kleiner Stör der meinen Boilie genommen hat. Es wurde zunehmend kälter – die restliche Nacht sowie den darauffolgenden Tag passierte an unseren Ruten gar nichts mehr.
Am Abend lief noch ein kleiner Stör. Wir hatten Nachts einen Temperaturunterschied von über 10 Grad weniger als am Wochenende zuvor.
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Als Stefan am dritten Abend einen Karpfen überlisten konnte, kam wieder etwas Hoffnung auf und als er die Rute wieder ablegte, lief meine Rute wieder ab.Tja – so kann´s gehen. Ein guter Drill und da lag er. Ein wuchtiger Spiegler mit 17kg, mit so einem Fisch haben wir beide nicht gerechnet. Das ist einer der Gründe warum auch ich den Herbst so liebe!Wir schossen natürlich einige Erinnerungsfotos! Als wir kurz vor dem Schlafen gehen noch einmal die Wassertemperatur kontrollierten, fiel uns auf, dass diese von 12 auf 7 Grad herunter ging. Den Fischen schlug es aber anscheinend nicht auf den “Magen”.
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Freitags fingen wir Früh an mit dem einpacken, Boot raus, sauber machen, Zelt weg, aber…was piiiiiiiiiiiiiiieeeept den da?Die Krönung zum Schluss, nach einem harten Drill, hatten wir einen wieder einen Stör vor uns liegen.Aber WAS für Einen! Über 20 kg und 150 cm lang.
Was ein für ein Abschluss! Trotz schwieriger Bedingungen konnten wir super schöne Fische landen und hatten wie immer jede menge Spass am Wasser.
Die Zeit mit guten Freunden am Wasser zu verbringen ist eins was unser Hobby zu dem macht was es ist. Selbst ohne Fische, was auch immer wieder vorkommt, ist jeder Tripp mit zuverlässigen Freunden in der Natur für mich was besonderes. Wie immer leistete mir mein geliebter jahrelanger Begleiter, der Carp Sounder CSF1 absolut treue Dienste. Kein Schlamm, Matsch oder Temperaturschwankungen konnten ihm je etwas anhaben. Es ist immer ein gutes Gefühl zu wissen, dass man sich jederzeit auf sein Tackle verlassen kann wenn es darauf ankommt.
Ich wünsche jedem viel Spaß am Wasser!
Tight Lines,
Constantin Fritsch
-Carp Sounder Supporter-