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Was lange währt…von Michael Seitz

Ich sitze nun hier vor meinem Rechner – mit einem lachenden und einem weinenden Auge wenn ich an meinen letzten Trip, der erst ein paar Tage her ist, zurück denke. Es war ein Trip mit allen möglichen Höhen und Tiefen die man sich nur vorstellen kann. Wir lieben das Abenteuer – neue Gewässer entdecken, neue Eindrücke, neue Erfahrungen. In diesem Bericht möchte ich euch mit auf eine Reise nehmen, eine Reise in den Süden Frankreichs – an großen Stauseen und riesigen Flüssen…eine Reise ins Ungewisse.

Beginnen möchte ich wo die ganze Idee begann – nämlich im August 2014. Ein Freund von mir, Christian,hatte Geburtstag – nicht irgendeinen sondern seinen 60. Geburtstag. Zusammen mit meinem besten Freund Martin überlegte ich lange, was wir denn schenken könnten. Wir kamen aufgrund dessen, dass der Beschenkte ein Karpfenangler der ersten Stunde ist, auf die Idee, Ihm eine Woche Karpfenangeln zu schenken – Ziel unbekannt. Wir konnten bei der Übergabe des von uns gestalteten Gutscheins wahrlich das Funkeln in den Augen sehen…

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  • Nach kurzer Rücksprache mit einem bekannten französischen Angler hat dieser uns einen unbekannten See in den Pyrenäen empfohlen, den er vom Raubfischangeln her kennt. Gesagt – getan….Doch zu aller Erst musste natürlich das komplette Tackle von drei Anglern verladen werden.

    Da wir selbst nicht wussten wieviel wir tatsächlich an Futter und Tackle benötigen kann es auch sein dass wir etwas zu viel dabei hatten. Aber lieber etwas mehr dabei als wenn etwas wichtiges vor Ort fehlt.

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  • Auch wenn mein Platz mehr als „beschränkt“ war und ich weder von den Gesprächen meiner beiden Kollegen etwas mitbekommen habe, noch freien Blick auf die Straße hatte, war unsere Vorfreude riesig!

    Uns fehlte es dennoch an nichts. Wie man bereits auf dem Bild erkennen kann hatten wir sogar einen Gaskühlschrank dabei.

    Diesen kann man am Auto stehen lassen und man hat immer kühle Getränke bzw. Lebensmittel. Ich persönlich habe so einen noch nie mitgeführt. Doch für unseren Beschenkten war der Kühlschrank unerlässlich.

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Eine unserer zahlreichen Zwischenpausen machten wir ein ganzes Stück nach Lyon. Man merkt bereits hier deutlich dass man sich den südlicheren Teil des Landes nähert – was unsere Stimmung natürlich in Kombination mit den warmen 24 Grad absolut anheizte. Es kam schon so langsam richtige Urlaubstimmung in uns auf.

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Nach 1.300 Kilometern standen wir endlich an unserem Ziel…doch WAS WAR DAS? Wir standen ungläublig da – waren wir tatsächlich am richtigen Gewässer? Ein Blick auf die Karte brachte uns Gewissheit – wir sind richtig. Doch an Angeln war so nicht zu denken. Um ans Wasser zu kommen hätten wir unser komplettes Tackle 150m berg- bzw. uferab hinunter tragen müssen. Dies und die Gewissheit dass wenn es regnet wir 150m Schlamm im Nacken hätten ließen nur einen Entschluss zu – ein Plan B musste her.

Nach kurzer Absprache hatten wir den relativ nahe gelegenen Lac du Salagou ins Auge gefasst. Sollte es hier auch nicht gut aussehen würden wir zunächst eine Nacht dort übernachten – wir waren nach knapp 15 Stunden Autofahrt recht geschlaucht. Vor allem die letzten 80km haben uns einiges abverlangt. Denn hier führte nur ein Weg durch engste Serpentinen zum See.

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  • Nach zweistündiger Autofahrt konnten wir einen ersten Blick auf den See erhaschen.

    Die bekannte „rote Erde“ und die wunderschöne Vegetation sind wirklich sehenswert.

    Wie viele Traumfische und Geschichten dieses wunderschöne Gewässer hervorgebracht hat – wir waren an einem der Ziele die man als Karpfenangler einmal gesehen haben muss.

    Wir entschlossen, wie vorher besprochen, uns nach erfolgter Stärkung hinzulegen und ausgeschlafen den See am nächsten Tag zu bekundschaften.

Eine relativ kühle Nacht unter freiem Himmel an einem solchen Gewässer zu verbringen und noch ein paar Geschichten von Christian zuzuhören über die Anfänge der Karpfenangelei an diesem See machten diese Nacht zu einem tollen Erlebnis.

Wir standen am nächsten Tag recht früh auf um unsere Rundfahrt zu starten.

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  • Nach zweistündiger Autofahrt um den See konnten wir sehr viele Karpfenangler ausmachen. Es waren weit mehr als 50 Camps zu sehen. Überall wurden Boote beladen bzw. neue Angler trafen am See ein.

    Wir konnten zwei deutsche Karpfenangler ausmachen und kamen mit diesen ins Gespräch. Ganz verwundert fragten Sie uns ob wir nicht wüssten, dass am kommenden Tag ein Cup am Salagou stattfindet und deshalb der See mehr als GUT besucht sei.

    Wir wussten nichts dergleichen – hatten aber keine andere Wahl als wiedermals über unser Vorhaben zu diskutieren.

Bereits bekannt und in bester Erinnerung aus vergangenen Trips war uns die Rhone. So lag es auf der Hand diese anzufahren. Schweren Herzens verließen wir den Salagou um uns auf die knapp 150km lange Reise zu begeben.

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Nach mittlerweile knapp 1.500 Kilometern waren wir schließlich an der Rhone gelandet. Ein uns bereits bekannter Platz sollte es werden. Hier fanden wir Platz zu dritt und hatten die Möglichkeit ebenfalls einen Seitenarm des Flusses zu befischen. Unsere Stimmung wurde wieder besser – endlich waren wir angekommen….so dachten wir…

Das Mustang RPX in Kombinaton mit den Dropstars DR-LX2 in der Black Diamond Edition und den ROC XRS waren wie immer mein treuer Begleiter die jeder Situation gewachsen sind und mich noch nie im Stich gelassen haben

Nach dem Aufbauen wich die Sonne einigen Wolken – was uns nicht weiter störte…wir hatten ja schließlich Oktober und keinen Hochsommer mehr. Aber was als leichter Nieselregen begann endete in einem 24 Stündigen Dauerregen. Ein Regen der so stark war, dass links und rechts kleinere Bäche am Zelt entlangflossen und sich unser Platz in eine Schlammwüste verwandelte.

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  • Nach dem Regen – da läufts! Das wird schon…immer Positiv denken…aber als ich zum ersten Mal einen Blick aufs Wasser wagte konnte ich wieder nicht glauben was ich sah. Die Wasserkante war vom Ufer aus mehr als 15m entfernt.

    Aufgrund der enormen Wassermassen wurden die Schleusentore geöffnet – somit erhöht sich die Durchflussmenge, der Wasserspiegel nimmt aber ab.

Folglich hatten wir wieder eine 15m lange und knietiefe Schlammschicht zum Wasser – unsere Schlauchboote lagen komplett auf dem Trockenen. Nachdem der Regen aber nachlies kündigte sich die nächste Wetterkapriole an – Gewitter. Es donnerte und blitzte wie verrückt. Ein Gewitter machte sich breit und sollte ebenfalls wieder den Tag und die ganze Nacht andauern. Wir waren bedient und entschlossen schließlich diesen Trip abzubrechen. Die Stimmung war am Boden.

Nach sehr langer Autofahrt kamen wir wieder zu Hause an. Totmüde fiel ich ins Bett und schlief durch bis zum nächsten Mittag. Doch – sollte das etwa alles gewesen sein? Nein – so kann es nicht enden! Wir fassten den Beschluss, unsere Zelte an einem heimischen Gewässer aufzuschlagen und die restlichen 5 Urlaubstage doch noch am Wasser zu nutzen. Schliesslich ist Herbstzeit nunmal Fischzeit.

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  • Ein richtiger Dickschädel! Nach gerade mal 5 Stunden Angeln, in der ersten Nacht ging mir dieser urige, alte Fisch ins Netz.Meine ROC XRS holten mich zuverlässig aus dem Tiefschlaf und kündigten diesen Spiegler an. Dabei habe ich einen entscheidenden Vorteil des XRS Receivers genutzt – um Nachts beim Biss alles griffbereit zu haben habe ich die sog. Taschenlampenfunktion aktiviert.Hier hat man die Möglichkeit eine weisse LED am Receiver zu aktivieren, wenn man einen Biss erhält. Somit wird es im Bivvy sehr hell und alles nötige wie Brille, Kopflampe, Gummistiefel, Regenjacke o.ä. sind kurzerhand griffbereit.

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Es war unglaublich. Die Fische waren wahrlich im Fressrausch. Wir fingen Schlag auf Schlag. Es war genau das, wonach wir tausende Kilometer entfernt gesucht haben. Urlaub eben – Gutes Essen, nette Gespräche, Fische fangen und ein verhältnismäßig gutes Wetter. Somit konnten wir unseren Urlaub noch in vollen Zügen genießen.

Ich freue mich auf viele kommende Trips – egal ob in der Ferne oder in der Heimat…am Wasser ists einfach am Schönsten!

Viele Grüße,

Michael Seitz

-Carp Sounder Supporter-

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