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4 Tage Vollkontakt – von Johannes Martin

Da ich gerade dabei bin, mich beruflich etwas umzuorientieren hatte sich im September ein Zeitfenster ergeben, welches ich nutzen wollte, um nochmal einige Tage raus an den Fluss zu kommen. Natürlich mit der Hoffnung im Hinterkopf, dass der jüngste Temperatur-Einbruch auch in südlichen Gefilden für hungrige Welse gesorgt hat. Am Fluss angekommen war recht schnell ein aussichtsreicher Platz gefunden. Der Fluss war hier deutlich tiefer als in weiten Teilen des restlichen Anschnittes, es gab recht viel Holz und viele Bäume, die weit über das Wasser ragten.

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Für die erste Nacht einer Session mag ich solche Plätze, da sie offensichtliche Standplätze darstellen. Die Chance dort einen Fisch zu haken ist deshalb recht hoch und man gewinnt schnell ein Gefühl dafür, was aktuell getan werden muss, um Bisse zu generieren. Man schafft sich so eine ideale Ausgangsbasis für die verbleibende Zeit, kann die Angelei darauf ausrichten und dadurch effektiv angeln.
Für den ersten Abend setzte ich ausschließlich auf U-Posen, die ich per Stein an den Kanten der ausgespülten Bereiche positionierte.

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Und was soll ich sagen, es gab keine Rute, die nicht mindestens einen Biss bekam. Mehrere Fische fanden den Weg auf die Abhaktmatte bzw. ins Schlauchboot. Ich erklärte mir diesen Sachverhalt, damit, dass ich wohl tatsächlich einen Standplatz mit vielen Siluren gefunden hatte. In den kommenden Tagen merkte ich allerdings, dass es nicht nur beim Standplatzangeln heftig zur Sache ging. An potentiellen Fressplätzen wurden die Köder genauso abgeräumt. Es begann eine Session, wie ich sie so noch nicht oft vorher erlebt habe. Die Ereignisse überschlugen sich und geschahen teilweise schneller, als man sie realisieren konnte.
Dabei war es nicht nur die Anzahl an Fischen, sondern auch der große Anteil an guten Fischen, die dafür sorgten, dass ich diese Tour wohl nie wieder vergessen werde.

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  • Ein besonderes Highlingt ereilte mich am frühen Morgen des letzten Tages. Es war noch stockdunkel, als die Rute in der ufernahen Rinne zum dritten Mal brutal nach vorne gerissen wurde. Ich folgte dem Fisch mit dem Schlauchboot in die Dunkelheit, um ihn nicht in der Steinpackung zu verlieren. Dort angekommen, registrierte ich, dass meine Kopflampe, die ich ansonsten beim Schlafen immer um den Hals trage, nicht da war. Sie musste sich im Schlaf irgendwie gelöst haben.

Nun gab es nur noch den Fisch, die Dunkelheit und mich. Ganz ruhig stand der Wels unter dem Boot.

Es gab keine hektischen Schläge. Nur eine immense Kraft, die es mir nicht erlaubte den Wels vom Grund zu lösen.

 

Ohne Probleme hielt mich der Fisch mitsamt des Bootes in der Strömung, bis er schließlich damit begann ruhig aber kraftvoll Kreise zu ziehen und das Boot mehrmals zu drehen. Meine Augen hatten sich mittlerweile an das fehlende Licht gewöhnt, sodass ich Konturen grob erkennen konnte. Als der Kopf des Fisches zur Oberfläche kam konnte ich den freien Haken der Haarmontage recht schnell erspähen und wusste, dass der andere Haken im Maulwinkel sitzen musste. Perfekt, denn somit wusste ich auch, dass der Landung nichts mehr im Weg steht. Als der Fisch endlich im Boot lag musste ich erstmal herzhaft lachen. Nicht nur wegen der Freude über einen weiteren tollen Wels, nein, auch deshalb, weil ich einfach nicht glauben konnte, was dieser verrückte Trip alles zu bieten hatte.

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Ohne zuverlässiges Tackle fahre ich nicht mehr ans Wasser! Die Cat Sounder aus Braunfels sind ebenso wie die e.box für mich ein absolut wichtiger Bestandteil meiner Ausrüstung. Ich möchte beides nicht mehr missen.

Ein weniger schönes Erlebnis ereilte uns dann am Tag der Abreise. Als wir an unserem Auto ankamen, mussten wir feststellen, dass einer der Reifen zerstochen und platt war, sodass wir vor dem Einladen erst nochmal das Ersatzrad installieren mussten.

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Dieses Erlebnis zeigt mir einmal mehr, dass Frankreich seinen Ruf als „heißes Pflaster“ zurecht genießt.
Vor allem auch deshalb, weil sich die Angler in Frankreich, laut Auskunft eines guten französischen Freundes, mittlerweile selbst nicht mehr einig sind. Es soll wohl mittlerweile in einigen Regionen mehrere Gruppen geben, die sich gegenseitig das Leben schwer machen. Und zwar in einem derartigen Rahmen, dass ich, gerade als Ausländer, froh sein kann, mit einem platten Reifen davon gekommen zu sein…

Viele Grüße und eine schöne Wintersaison,

 

Johannes Martin

-Carp Sounder Supporter-

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